Energielexikon
Primärenergieverbrauch
Der Primärenergieverbrauch eines Landes wird im Rahmen der so genannten Primärenergiebilanz (Energiebilanz), einem statistischen Nachweis des Energieaufkommens, ermittelt. Dazu gehören Energieträger, die noch keiner Umwandlung unterworfen wurden (= Primärenergien), wie z. B. Rohöl, Erdgas, Rohbraunkohle, Steinkohle, Uran, Wasserkraft u.a. Sie können aus inländischer Förderung und dem Außenhandel stammen. Sekundärenergien, d.h. Energieträger, die durch physikalische/ chemische Umwandlung entstanden sind, tragen nur in Höhe des Außenhandelssaldo zum Primärenergieverbrauch bei.
Die westdeutsche Energieversorgungsstruktur war in den vergangenen Jahrzehnten einem grundlegenden Wandel unterworfen. In Westdeutschland war Kohle bis Anfang der 60er Jahre der dominierende Energieträger. Preiswerte und in großem Umfang verfügbare andere Energieträger, vor allen Mineralöl, vergrößerten danach ihren Anteil an der Energiebedarfsdeckung. Der Anteil des Mineralöls am westdeutschen Primärenergieverbrauch lag in den 70er Jahren bei über 50 % und ist seitdem wieder zurückgegangen.
Die Versorgungsstruktur in Ostdeutschland veränderte sich seit 1989 grundlegend. Der Beitrag der Braunkohle ging von 68 % auf 38 % im Jahr 1995 zurück. Abgelöst wurde sie von Mineralöl und Erdgas.
Der Anteil des Mineralöls am Primärenergieverbrauch Deutschlands lag im Jahr 2000 bei knapp 40 %.
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